Langkatalogisat: Köln, Dombibliothek, Codex 213.
Alternative Identifikation(en):Sammeltitel:-
Collectio canonum Sanblasiana (nach: Zensus)
Bezeichnung:Titel:Incipit:-
Domino venerande mihi patri Stefano... (nach: Zensus)
Explicit:-
...a Laodicea ab Hierapolis ab Antiochia (nach: Zensus)
Entstehungszeit:Entstehungsort:Hauptsprache:Beschreibstoff:Umfang:-
143 Bll. (+ 3 vorgeh. Bll.) (nach: Zensus)
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Vorsatzblatt (Pergament), Nachsatzblatt (Pergament, aufgeklebt auf Papier) + 143 Blätter (nach: Glaube und Wissen)
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foliorum 143 (nach: JafféWattenbach)
Lagenstruktur:-
Lagen 110-1, 2-310, 48, 5-1210, 132+4 (138-141 Einzelblätter) ; (nach: Glaube und Wissen)
Seitennummerierung:Format:Schriftspiegel:Anzahl der Spalten:Gesamtbeschreibung des Layouts:-
Schriftspiegel 240 x 158 mm ; Blindliniierung; einspaltig; 23-25 Zeilen. (nach: Glaube und Wissen)
Schrift und Hände:-
Lateinischer Text in schwarzer insularer Halbunziale, die Unterschriften der Konzilsteilnehmer in stumpfer insularer Minuskel, die letzten drei Zeilen der Seiten jedoch in spitzer insularer Minuskel; rubrizierte Titel in Halbunziale; (nach: Glaube und Wissen)
Einband:-
Einband: Rücken und Vorsatzblätter deuten auf dieselbe Werkstatt wie bei den Dom Hss. 13, 212 und 218; hier jedoch Verwendung des früheren gotischen Kalblederbezuges mit Blindprägung über Holz; Einzelstempel: steigender Löwe, ähnlich dem Löwen einer Kölner Werkstatt (Kyriß 98, S.80f. ; Schunke I 1979, S.188 Nr.72b ; Schunke II 1996, S.136 ); Rosetten sechsblättrig, rund umrandet; Rosette rund umrandet, ähnlich einer Rosette des Kölner Meisters des Peter Rinck (Schunke I 1979, S.263 Nr.359 ; Schunke II 1996, S.134f. ); Streicheisenlinien: Streifenrahmung mit Rautenmuster im Binnenfeld; zwei Schließen, nur noch fragmentiert erhalten; auf dem Vorderdeckel eingeschabt N 61 (Mitte 18. Jh.). Das Pergamentvorsatzblatt stammt aus einem Antiphonar des 12. Jhs. und wurde querformatig eingebunden. Das Papiervorsatzblatt enthält eine Notiz von Jaffé über den Inhalt der Handschrift, der mit der von Ballerini nach dem Codex Colbert edierten, außer am Beginn, übereinstimme. (nach: Glaube und Wissen)
Überblicksbeschreibung:-
Collectio canonum Sanblasiana Die kirchenrechtliche Textsammlung gehört zum Typus der Sanblasiana, deren Haupthandschrift sich heute als Codex 7/1 in der Stiftsbibliothek St. Paul im Lavanttal befindet. Die Handschrift entstand im 8. Jahrhundert in Italien, kam dann in das Schwarzwaldkloster St. Blasien und von dort nach St. Paul. Sie verkörpert demnach einen italischen, vorkarolingischen Typus. Die Texte stimmen teilweise mit denen der Sammlung des Dionysius Exiguus (gest. vor 556) sowie der Dionysio-Hadriana (vgl. Dom Hss.115, 117, Kat.Nrn. 21, 51) überein (I), bringen aber mit den 'Symmachiana' (II) apokryphe Stücke, zumeist fiktive Prozeßakten aus der Zeit des Papstes Symmachus (498-514). Nach Sticklers 'Historia Juris Canonici Latini' (I: Historia fontium, Rom 19742, S.51f.) entstand die Sanblasiana wahrscheinlich unter dem Pontifikat des Papstes Hormisda (514-523) in Italien und enthält das gesamte alte kirchliche Recht, das aus den Beschlüssen der orientalischen, griechischen, afrikanischen und römischen Konzilien sowie den Dekretalen der Päpste besteht. Möglicherweise gelangte ein Exemplar der Sanblasiana zur Zeit Gregors I. (590-604) nach England und Irland und konnte dort die römischen kirchlichen Rechtsnormen vertreten. Die ältere Forschung hat Dom Hs.213 als in England (Northumbria) im frühen 8. Jahrhundert entstandene Kopie einer Sanblasiana-Ausgabe betrachtet und die Initialkunst mit Handschriften wie dem Codex Lindisfarnensis (London, British Libr., Cotton Nero D IV; Alexander 1978, Nr.9) oder dem Book of Durrow (Dublin, Trinity College, A. 4.5 [57]; Alexander 1978, Nr.6), den Schlüsselhandschriften der anglo-irischen Buchkunst des 7./8. Jahrhunderts, verglichen. Nun plädiert die neuere Forschung (McKitterick 1985, S.109ff.; Netzer 1989, S.374ff. und 1994) für eine kontinentale Entstehung der Handschrift, wobei aufgrund der Vergleichbarkeit einiger anderer Echternacher Codices insularen Schrifttyps das Skriptorium des hl. Willibrord in Echternach in Frage käme, dessen beginnende Tätigkeit im 1. Drittel des 8. Jahrhunderts anzusetzen ist. Die insulare Halbunziale des Textes und die gerade, stumpfe sowie spitze insulare Minuskelschrift, in der nicht nur die Unterschriften der an den Konzilien teilnehmenden Bischöfe, sondern auch auf fast jeder Seite die letzten drei Zeilen geschrieben sind, zeugen eindeutig von der insularen Schulung des Schreibers der Handschrift, der gewiß auch den Initialschmuck ausführte. Nach Bischoff (1979) ist die Existenz der oben genannten drei Schriftarten typisch für den insularen Bereich. Nicht anders verhält es sich mit der Initialornamentik, deren Elemente in den schon erwähnten insularen Codices vorgebildet sind. Sie ist in gewissem Sinne ein Zwischenglied zwischen dem um 675 entstandenen Book of Durrow und dem zumeist um 800 angesetzten Book of Kells (Dublin, Trinity College, A. I. 6 [58]; Alexander 1978, Nr.52). Ihre Hauptkomponenten sind die aus der Capitalis entwickelten, teilweise kreisrunden, viereckigen und rautenförmigen Initialen sowie die der Halbunziale und der insularen Minuskel entwachsenen, stark ausschwingenden, teilweise zu Ligaturen gebundenen, zumeist um- oder bepunkteten Initialen. Zierinitialen höheren Grades wie d(e ordinatione) (2v), E(piscopus) (4v), d(e his) (10r) usw. enthalten die typischen, insular geformten Flechtbandfüllungen oder Buchstabenenden in Form von Vogelköpfen, Spiralen oder Flechtbandkronen. Auch die Tierfriese im Rahmen der Initialzierseite (1r) haben ihre Vorläufer in Zierseiten etwa des Codex Lindisfarnensis. Ein besonderes, in anderen Handschriften nicht beobachtetes Phänomen sind die drei letzten, in spitzer insularer Minuskel geschriebenen Zeilen fast ausnahmslos jeder Seite. Soll man sie als künstlerisches Prinzip, als versteckte Doxologie ("Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Hl. Geist ...") oder als insularen Herkunftsnachweis eines Schreibers auf dem Festland (Echternach) deuten? Jedenfalls wurde seitens des Auftraggebers und Schreibers der Inhalt des Buches - die Glaubenssätze und rechtskräftige Ordnung der Kirche - in die Ebene der reichgeschmückten Evangelienbücher und liturgischen Prachthandschriften gerückt und daher so kostbar ausgestattet. Anlaß zu Überlegungen gab das Sigibertus scripsit auf Folio 143r, von dem schon Jaffé/Wattenbach mit Nachdruck sagten, es könne nicht die persönliche Signatur des Schreibers der Handschrift sein. Tatsächlich muß es sich um einen nachträglichen Vermerk wahrscheinlich aus der Zeit Erzbischof Hildebalds (vor 787-818) handeln. Die Schriftzüge scheinen mit jenen Sigiberts identisch zu sein, der auf Folio 167v von Dom Hs.212 Sigibertus bindit libellum schrieb (Sigibert hat das Buch gebunden; vgl. Kat.Nr.17) und der möglicherweise für Kanzler Hildebald in Aachen tätig war. Dagegen nahm McKitterick (1985, S.112f.) das Sigibertus scripsit wörtlich. Sie hielt Sigibert für den Schreiber von Dom Hs.213 und sah in ihm einen Gefährten des hl. Willibrord (658-739) aus England oder Irland. Er habe das Buch nach Willibrords Tod geschrieben und danach vielleicht auch die Dom-Handschriften 210 und 212 (Kat.Nrn.19, 17) nach Köln mitgebracht. Die drei bedeutenden Codices wären in diesem Fall schon vor der Mitte des 8. Jahrhunderts nach Köln gelangt, was hinsichtlich der Entstehungsgeschichte der Kölner Dombibliothek unwahrscheinlich sein dürfte. Autor des Textes: Anton von Euw (nach: Glaube und Wissen)
Inhaltsangabe (nach:
Zensus)
Incipit: Domino venerande mihi patri Stefano...
Explicit: ...a Laodicea ab Hierapolis ab Antiochia
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Fol. 1r - 2v Dionysius Exiguus: Vorrede zur ersten Redaktion der nach ihm benannten Kanonessammlung
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Fol. 2v - 10r Canones apostolorum (apokryph)
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Fol. 10r - 18v Konzil von Nicaea (325)
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Fol. 19r - 24v Synode von Ancyra (314)
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Fol. 25r - 27r Synode von Neocaesarea (zwischen 314 und 325)
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Fol. 27r - 30v Synode von Gangra (340/41)
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Fol. 31r - 51r Konzil von Karthago (419)
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Fol. 51r - 58v Konzil von Chalcedon (451)
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Fol. 59r - 62r Konzil von Konstantinopel (381)
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Fol. 62r - 69v Konzil von Serdica (342/43)
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Fol. 69v - 76r Synode von Antiochia (314)
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Fol. 76r - 81r Constitutum Silvestri
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Fol. 84r - 85v Gesta de Syxti purgatione
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Fol. 86r - 88v Gesta de Polychroni Jerosolimitani episcopi accusatione
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Fol. 89r - 94v Synodus Sinuessana
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Fol. 94v - 101r Siricius papa: Epistola ad Himericum Tarragonensem
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Fol. 101r - 102v Bonifatius I papa: Epistola ad Imperatorem Honorium und Rescriptum Honorii
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Fol. 102v - 104r Zosimus papa: Epistola ad Hesychium episcopum de Salona
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Fol. 104v - 105r Coelestinus I papa: Epistola ad episcopos Apuliae et Calabriae
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Fol. 105r - 108v Ders.: Epistola ad episcopos provinciae Viennensis et Narbonnensis
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Fol. 109r - 113r Innocentius I papa: Epistola ad Victricium episcopum Rotomagensem
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Fol. 113r - 114v Siricius papa: Epistola per diversos episcopos missa
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Fol. 114v - 117v Innocentius I papa: Epistola ad Exsuperium episcopum Tolosanum
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Fol. 118r - 123r Ders.: Epistola ad episcopos Macedoniae
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Fol. 123v - 128v Leo I papa: Epistola ad Rusticum episcopum Narbonnensem
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Fol. 128v - 132r Ders.: Epistola ad episcopos Mauritianae Caesariensis
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Fol. 132v - 134r Ders.: Epistola ad episcopum Aquileiensem
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Fol. 134v - 135r Ders.: Epistola ad Septimum episcopum Altinum
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Fol. 135r - 137v Definitio fidei Concilii Chalcedonensis
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Fol. 140v - 141r antiarianische Formel "Nos Patrem"
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Fol. 141r Synodalschreiben von Serdica an Iulius I papa
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Fol. 141r - 143r Statuta Gelasii I papae
Inhaltsangabe (nach:
CEEC)
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Auf Fol. 65r und 122v zwei "germanische Griffelglossen" (R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen, 2. Aufl. 1977, S. 189 ), deren eine dem altenglischen und deren andere dem althochdeutschen zugeordnet wird.
Inhaltsangabe (nach:
Glaube und Wissen)
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Titel: Canones conciliorum vom Apostelkonzil bis zum ökumenischen Konzil von Chalkedon
I. 1r - 75v
(451), mit jeweils vorangehenden Kapitelreihen und nachfolgenden Unterschriften.
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1r Zierseite zur Vorrede des Dionysius Exiguus (gest. vor 556)
. Der Bildrahmen wird vom unzialen d(OMINO) gleichsam gesprengt. Das obere und untere Bildfeld trennen zwei gegenständige Zierbalken mit Tierköpfen an den Enden. Im oberen Balken ein Hund, dessen Leib sich in der Mitte in Flechtband und Mäander auflöst, an das die Hinterläufe des Tieres anschließen. Im unteren Balken gegenständige Verschlingungen von Leibern, die in Vogelköpfen enden. Im äußeren Rahmen Flechtbandmuster und Bandfriese mit laufenden Hunden (unten) sowie Vögeln (oben, rechts und links).
Incipit: dOMINO VENE [rando]
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2r Vorrede des Dionysius [VENE] rando mihi patri Stefano zur zweiten Redaktion der Canonessammlung (Maassen 961-962 ; CCL 85, 39-42 ).
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Titel: Canones apostolorum
2v
(Turner I, 9-32 ; Strewe 2,1-10, 22 ).
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2v d(e):laufender Vogel als Initialkörper,
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4v E(piscopus): Vogelkopfinitiale.
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Titel: Metrische Vorrede und Canones des ökumenischen Konzils von Nikaia
10r
(325) (Maassen 8ff., 505 ; Turner I, 104-143 ; Strewe 24,14-31,6 ).
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11r C(oncilium) und C(um venisset),
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Titel: Canones des Konzils von Ankyra
19r
(317) ohne Unterschriften (Maassen 71ff., 929ff. ; Turner II, 54-115 ).
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Titel: Canones des Konzils von Neokaisareia
25r
(zwischen 314 und 325) ohne Unterschriften (Maassen 83, 505, 934f. ; Turner II, 116-141 ).
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Titel: Canones des Konzils von Gangra
27r
(340/341) mit Vorrede, ohne Unterschriften (Maassen 82, 505, 935ff. ; Turner II, 170-211 ).
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Titel: Verhandlungen und Canones des Konzils von Karthago
31r
(419), ohne Unterschriften (Maassen 505 ; Strewe 70,12-84,9 ).
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36v C(um): Vogelköpfe und Spiralen,
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38r H(umidius), A(gustinus).
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Titel: Brief des Konzils von Karthago (419) an Papst Bonifaz I.
44v - 45r
(418-422)
(Maassen 181, 505 ; Strewe 85, 10-88,25 ).
Incipit: Quoniam Domino placuit
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Titel: Brief des Bischofs Attikos (406-425) von Konstantinopel an Papst Bonifaz I.
47v - 48r
(Maassen 399, 401 ).
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48r d(ata): Hunds- und Entenkopf.
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Titel: Schreiben des Bischofs Aurelius Augustinus vom Konzil von Karthago (421) an Papst Coelestin I. (422-432)
48v
Optaremus (Maassen 182f. ; Mansi III, 839f. ; Strewe 96,6-98,22 ).
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Titel: Canones des Konzils von Chalkedon
51r
(451) (Maassen 505 ; vgl. Strewe 98, 23-105, 19; Text enthält Unregelmäßigkeiten ).
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Titel: Canones des ökumenischen Konzils von Konstantinopel
59r
(381) mit dem sog. Canon XXVIII (= V) von Chalkedon und nach Provinzen geordneten Unterschriften (Maassen 96ff., 113f. ; Turner II, 406-464 ).
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Titel: Canones des Konzils von Sardika
62r
(343) (Maassen 51f., 63, 506 ; Turner I, 491-529 ).
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62v O(sius episcopus): gelbes Viereck in der Mitte des Kreuzes vor der Zeile.
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64r O(sius):mit dem Zirkel gezogen.
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Titel: Canones des Konzils von Antiochia
69v
(341) (Maassen 98ff., 112f., 506 ; Turner II, 228-312 ).
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Titel: Die Symachiana oder sog. apokryphen Stücke.
II. 76r - 94v
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Titel: Das Constitut Silvesters I.
76r
(314-335) mit Unterschriften (Maassen 413, 506 ).
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Titel: Gesta des Papstes Liberius
81r
(352-366) (Maassen 419, 506 ).
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Titel: Gesta des Papstes Sixtus III.
84r
(432-440) (Maassen 419, 506 ).
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Titel: Gesta des Urteils über Bischof Polychronius von Jerusalem durch Sixtus III.
86r
(Maassen 419, 506 ).
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Titel: Akten der angeblich 303 abgehaltenen Synode von Sinuessa
88v - 89r
(Maassen 411, 506 ).
Incipit: Diocletiani et Maximiani augusti tempore. C(um multi in vita)
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Titel: Decretales der Päpste von Siricius (384-398) bis Leo I. (440-461).
III. 94v - 135r
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94v
(385) d(irecta) (Maassen 240 ; Wurm 62, 122f., 261 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 41 ).
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Titel: Bonifaz I. an Kaiser Honorius
101r
(420)
(Maassen 251, 506 ; Wurm 70f., 150, 261 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 53 ).
Incipit: Ecclesiae meae
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102r
UL (ctor Honorius) ... Scripta beatitudinis (Maassen 319f. ; Wurm 71, 150, 261f. ).
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102v
e(xigit dilectio) (Maassen 249, 506 ; Wurm 70, 138f., 262 ).
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104v
N(ulli sacerdotum) (Maassen 252f. ; Wurm 73, 142, 262 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 55 ).
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105r
(Maassen 252 ; Wurm 72, 140f., 262 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 55 ).
Incipit: CU (peremus quidem)
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108v - 109r
et(si tibi) (Maassen 242f. ; Wurm 64, 242f., 262 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 44 ).
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113r
O(ptarem semper) (Maassen 241 ; Mansi III, 663 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 41 ).
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114v
(Maassen 244 ; Wurm 65, 263 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 45 ).
Incipit: IN (nocentius). Consulenti tibi
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Titel: Innozenz I. an Rufus und Eusebius und die übrigen Bischöfe von Makedonien (414)
118r
(Maassen 245 ; Wurm 69, 263 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 46 ).
Incipit: Magna me gratulatio
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Titel: Leo I. an Bischof Rusticus von Narbonne (458/459)
123v
(Maassen 272 ; Wurm 74, 177 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 74 ).
Incipit: Epistolas fraternitatis
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128v
(Maassen 258 ; Wurm 75 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 60f. ).
Incipit: C(U m in ordinationibus)
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132v
(Maassen 256 ; Wurm 263 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 59 ).
Incipit: R(elatione sancti fratris)
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134r - 134v
(Maassen 256 ; Wurm 177, 264 ; Jaffé/Wattenbach 1885, 61 ).
Incipit: L(ectis fraternitatis tuae)
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Titel: Das ökumenische Konzil von Chalkedon (451) gegen Eutyches, das römische Konzil unter Papst Damasus (366-384) von 378 und das Synodalschreiben von Sardika an Papst Julius I. (337-352)
IV. 135r - 143r
.
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135r
etc. (451) (Maassen 143, 507 ).
Incipit: Synodus episcopalis Calcidonensis
Explicit: V(enerabilius totius mundi).
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137v - 138r
etc. C(R edimus) (Maassen 232f., 507 ).
Incipit: Incipit de synodo Nicaenoscripta papae Damasi ad Paulinum episcopum
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140r
Incipit: Incipit expositio fidei.
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140v
Incipit: Incipit eiusdem serm.
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141r
Antiarianische Formel N(os patrem et filium) (Maassen 507 ).
Incipit: Incipit de fide catholica.
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141r
q(uod semper credimus) des Konzils von Sardika (343) an Papst Julius I. (Maassen 64, 507 ), endet
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143r mit den Unterschriften der Teilnehmer. Am unteren Rand bei a siguidone mit brauner Tinte SIGIBER tus SCR ipsit (Mischtyp von Uncialis und Minuskelschrift).
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143v Leer. Pergamentnachsatzblatt aus einem Antiphonar des 12. Jhs., querformatig eingebunden.
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Die Handschrift enthält viele zeitgenössische, in kleiner, spitzer insularer Minuskel geschriebene lateinische Randglossen. Zudem entdeckte Bernhard Bischoff (ZBW 54 [1937], 173ff. ) zwei germanische Griffelglossen: 65r zu notetur chelactrot (= getadelt) und 122v zu conpotis votis hroemgu (= altenglisch) (Hofmann 1963, 42 ; Bergmann 1966, 189 ; Bischoff 1981 ).
Inhaltsangabe (nach:
JafféWattenbach)
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In primo folio vacuo , quod ad ipsum codicem non pertinet, manu saeculi XV scriptum est: "Liber S. Petri Colon." Liber, quem saeculo VIII tribuit Maassenius , ego nescio an septimi dicere malim, hibernico more scriptus est et ornatus; pagina prima tota miro artificio picta est.Scriptura est hibernica illa, quam semiuncialem dicere solemus; sed in unaquaque pagina versus bini vel terni extremi alio litterarum genere, angustiori scilicet et magis acuminato exarati sunt ideo, ut paginae exemplaris quod describebatur, pagina ad amussim responderet. In fine libri Sigibertus ille, quem iam supra p. 93 commemoravimus, nomen suum posuit: SIGIBERTUS SCRIPSIT. Verum non hunc codicem eius manu exaratum fuisse, quam certissime affirmare ausim.
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Titel: Collectio canonum
de qua videndus V. C. Fr. Maassen in libro: Geschichte der Quellen und der Literatur des canonischen Rechts im Abendlande, I, 509.
Buchschmuck (nach:
Zensus)
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Fol. 1r prachtvolle Initialseite "Domino vene[rande]"; weitere mehrfarbige Schmuckinitialen mit Flechtbandornament und zoomorphen Motiven.
Buchschmuck (nach:
Glaube und Wissen)
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Zu den Anfängen der Textabschnitte Majuskeln in Tinte, Minium, Gelb oder Purpur (Folium) schattiert; größere Majuskeln mit rot umpunktetem oder rot gepunktetem schwarzem Buchstabenkörper; verzierte Buchstabenligaturen (UT, ET) oder monogrammatisch zusammengebundene Wortanfänge (PLAcuit, 53r ); mit dem Zirkel oder Lineal geometrisch angelegte kleinere Initialen, teilweise mit Minium umpunktet; zu den Anfängen der Kapitelreihen, Vorreden und Canones größere Initialen mit schwarz gebändertem Buchstabenkörper, Flechtbandfüllung, spiraligen Enden oder Enden mit Hunds- und Vogelköpfen, koloriert mit Gelb und Minium; ab Folio 140 gelegentlich Randzier in dünner Feder, die von dem Buchstaben am Anfang oder Ende einer Zeile ausgeht; Initialzierseite mit Zeichnung in schwarzer Feder, Flechtbandreihen mit Hunden und Vögeln im Rahmen, der sich oben links öffnet, zumeist pergamentausgespart, jedoch mit roten Punkten in verschiedenen Formationen vernetzt (1r ); Farben: Minium, Gelb und Grün.
Geschichte der Handschrift:-
Daß der 143r subskribierende Sigibert nicht der Schreiber sein kann, betonten schon Jaffé/Wattenbach 1874 . McKitterick (1985, S.112f.) , die Sigibertus für den Schreiber der Handschrift hält, denkt, dieser sei im Gefolge des hl. Willibrord nach Echternach und nach dessen Tod nach Köln gekommen und habe möglicherweise Dom Hs.210, 212 und 213 dorthin mitgebracht (vgl. dagegen die Provenienz von Dom Hs.212). Die Griffelglossen könnten dafür sprechen, daß die Handschrift über Echternach nach Köln kam, am ehesten zur Zeit Erzbischof Hildebalds. Darmstadt 2336. (nach: Glaube und Wissen)
